Sicheres Arbeiten auf dem Herbst- und Winterdach: So beugen Sie Unfällen vor
Auf einer Baustelle im Kreis Kelheim kommt es zu einem schweren Arbeitsunfall: Ein 30-Jähriger Mann stürzt bei Dacharbeiten mehrere Meter in die Tiefe. Der Arbeiter zieht sich bei dem Sturz eine schwere Verletzung am Kopf zu. In der Klinik verstirbt er. Unfallursache: Der Mann ist auf dem nassen Dach ausgerutscht.
Die unterschätzte Gefahr
Oft scheint das Risiko auf Flachdächern oder Dächern mit geringer Neigung beherrschbar – was sich aber immer wieder als Trugschluss erweist. Je nach Beschaffenheit der Oberfläche kann schon ein leichter Nieselregen die Dachhaut zur Rutschbahn werden lassen. Ein Sturz im Bereich der Dachkante kann dann schlimme Folgen haben.
Nach der „DGUV 38 §Bauarbeiten“ müssen Arbeitsplätze für Dacharbeiten so gestaltet sein, dass sie entsprechend
- der Art der baulichen Anlage,
- den wechselnden Bauzuständen,
- den Witterungsverhältnissen und
- den jeweils auszuführenden Arbeiten
ein sicheres Arbeiten gewährleisten.
Gefahren durch Witterungseinflüsse können beispielsweise auftreten bei Regen, Wind, Raureif und Schnee.
Doch leider gibt es keine Vorgaben, ob und wann bei Regen (oder auch starkem Wind)
Dacharbeiten eingestellt werden müssen, gibt es nicht. Pauschale Regelungen wären auch nicht sinnvoll, da z. B. bei einem stark geneigten Dach eine andere Gefährdungslage besteht als auf einem Flachdach.
Empfehlung
Ab wann aufgrund der Witterungseinflüsse ein sicheres Arbeiten nicht mehr gewährleistet ist, z. B. wegen zu hoher Windgeschwindigkeiten oder Nässe, sollten Sie daher im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung und mit Bezug auf das einzelne Objekt festlegen. Lässt der Arbeitgeber entgegen dem Rat seiner Sicherheitsfachkraft z. B. bei Eisbildung dennoch weiterarbeiten, hat er die Verantwortung für diese Entscheidung zu tragen.
Näheres zum Thema Sichere Dacharbeiten finden Sie hier.
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