22.10.2020: Arbeitsunfall auf einer Baustelle in Baden-Württemberg: Ein Kranführer stürzt drei Meter tief auf eine Betondecke und verletzt sich schwer. 20.10.2020: Horror-Arbeitsunfall bei Karlsruhe: Mann stürzt von Dach und stirbt. 29.8.2020: Dachdecker nach 3-Meter-Absturz verstorben …. Absturzunfälle bleiben in den Top 10 der Arbeitsunfälle weiterhin ganz vorne. Das muss sich dringend ändern!
Die Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik hat für ihren Bereich ausgewertet, was die häufigsten Absturzursachen waren. Das Ergebnis:
- Routine und Erfahrung sind die häufigsten Unfallursachen, sprich die „Erkenntnis“: Mir passiert schon nichts. 73 % der verunfallten Personen waren 50 Jahre oder älter.
- Platz 2: Fehlende Gefährdungsbeurteilungen und Unterweisungen
Machen Sie deutlich: Nie ohne Schutzmaßnahmen
Routine kann tödlich sein – im wahrsten Sinne des Wortes. Machen Sie deshalb deutlich: Egal wer „oben herumturnt“ – es geht nie ohne Absicherung. Zum Beispiel:
Bei Arbeiten auf Dächern
- Hier hat eine kollektive Absturzsicherung, etwa mit Geländern oder Abdeckungen, Priorität.
- Erst danach folgen Auffangeinrichtungen wie Netze, Gitter oder Auffanggerüste.
- Erst wenn diese kollektiven Arbeitsschutz-Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg bringen, ist Persönliche Schutzausrüstung (PSA) einzusetzen. Jedoch nur dann, wenn Anschlageinrichtungen vorhanden sind und entsprechende Schulungen und Rettungsmaßnahmen für den Notfall organisiert wurden.
Bei Arbeiten auf Leitern
40 % der Absturzunfälle sind Abstürze von Leitern. Zeitdruck ist ein Hauptfaktor für Unfälle. Nur konkrete Maßnahmen VOR der Arbeit können Abstürze verhindern:
- Prüfung, ob es eine sicherere Alternative für die Leiternutzung gibt
- die Auswahl der richtigen Leiter
- den sicheren Stand auf ebenem, tragfähigem Grund und Anlehnung an sichere Flächen
- immer eine Hand am Holm zu lassen, also nie freihändig auf einer Leiter zu arbeiten
- regelmäßige Prüfung der Leitern
Empfehlung
Abstürze verhindern, das heißt zum einen immer wieder schulen, ermahnen, kontrollieren. Das heißt aber – überprüfen, ob Arbeitgeber und auch Sie als Fachkraft für Arbeitssicherheit Ihrne Pflichten nachkommen. Nehmen Sie deshalb jetzt die folgende Checkliste zur Hand und prüfen Sie nach. Jedes Nein heißt, dass es höchste Zeit zum Handeln ist.
Übrigens
Weil ein Gerüstbauer aus München bei Bauarbeiten fahrlässig gegen die Unfallverhütungsvorschrift verstieß, verurteilte ihn das Amtsgericht München zu einer Geldbuße von 1.200 Euro. Auch das kann eine Argumentationshilfe gegenüber Arbeitgeber sein.
Einen Download einer kostenlosen Checkliste finden Sie hier.
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