Home-Office wird noch lange bleiben: So sorgen Sie vor
„Dank“ Corona konnten viele Beschäftigten plötzlich ihren Traum vom Home-Office verwirklichen – und mussten nun erkennen: Das Home-Office ist nicht nur Segen – für manchen Beschäftigten bedeutet es genauso Fluch. Das bestätigt auch eine Studie der Internationalen Arbeitsorganisation ILO, die zu den Vereinten Nationen gehört.
Die Organisation beobachtet vor allem wachsende Herausforderungen für Herz- und Kreislauferkrankungen sowie stressbedingte und psychosoziale Risiken. Vor allem die „freiwillige“ Mehrarbeit führt zu Überlast und Stress.
- Viele Beschäftigen arbeiten aber auch außerhalb der gesetzlichen Arbeitszeit-Regelungen von zu Hause aus oder unterwegs,
- auffallend häufig arbeiten Mitarbeiter im Home-Office durch das Gefühl, von zu Hause aus arbeiten „zu dürfen, mehr, als sie müssten. Arbeiten über den gesetzlichen Rahmen hinaus darf ein Arbeitgeber aber schon jetzt – ohne auf die Auswirkungen des EuGH-Urteils zu warten, nicht hinnehmen.
Empfehlung
In Deutschland müssen Telearbeitsplätze den gleichen Vorschriften entsprechen wie Betrieb. Arbeitgeber sind nach der Arbeitsstättenverordnung verpflichtet, die Arbeitsplätze ergonomisch zu gestalten und ihre Beschäftigten zu unterweisen. Dass unerlaubte Mehr an Arbeit, das zu Stress und gesundheitlichen Problemen führen kann, können Sie wirksam bekämpfen. Schlagen Sie Arbeitgebern folgende Maßnahmen vor, wenn auch nach der Corona-Krise vermehrt Telearbeit angeboten und genutzt wird.
- Schlagen Sie Ihrem Arbeitgeber die folgenden 5 Maßnahmen vor, die spätestens nach der Krise umzusetzen sind. Denn auch, wenn im Rahmen der Corona-Krise viel provisorisch organisiert werden musste – nun ist es Zeit, die Vorschriften wieder „ordentlich“ umzusetzen!
Die TOP 5 der bewährten Maßnahmen | |
Realistische Arbeits- und Terminplanung | Arbeitsaufgaben müssen so bemessen werden, dass Telearbeiter sie auch in der vorgesehenen Zeit erledigen können.
· Überprüfen Sie daher, wie gut diese Arbeits- und Terminplanung zwischen Vorgesetzten und Telearbeitern funktioniert. Dazu können Sie einerseits stichprobenartig Telearbeiter befragen, andererseits die persönlichen Arbeitszeitprotokolle der Telearbeiter auswerten |
Persönliches Arbeitszeitprotokoll | Setzen Sie durch, dass jeder Telearbeiter eine Art Arbeitstagebuch führt. Die Telearbeitenden müssen damit täglich den Arbeitsbeginn, das Arbeitsende, alle Pausen sowie die erledigten Aufgaben dokumentieren.
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Schulungen zu persönlichem Zeitmanagement | Telearbeiter müssen viel mehr als die Kolleginnen und Kollegen im Haus vorhandene Arbeitszeit eigenverantwortlich und vernünftig einteilen. Setzen Sie sich dafür ein, dass Telearbeiter regelmäßig im Zeitmanagement und der Selbstorganisation geschult werden. |
Technische Zugangssperren | Um ganz sicher zu gehen, dass die Telearbeit nicht zur Selbstausbeutung und dazu führt, dass auch noch nachts oder an Sonntagen gearbeitet wird, macht es Sinn, technische Sperren zu errichten. Das kann eine automatische Trennung vom zentralen Unternehmensrechner nach einer bestimmten Arbeitszeit bzw. zu einer bestimmten Uhrzeit sein. Damit lässt sich beispielsweise Nachtarbeit
verhindern, an die das ArbZG besonders strenge Anforderungen stellen. |
So lässt sich eine soziale Isolation verhindern
Als große Herausforderung mit Blick auf Telearbeiter nennt die Studie „soziale Isolation“. Und es ist ja auch richtig: Wer ausschließlich in den heimischen 4 Wänden arbeitet, läuft Gefahr, dass sich Kontakte zum Rest des Unternehmens, den Kollegen, Vorgesetzten reduzieren und sich so der Zugang zu möglichen Karrierewegen verschlechtert. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass ein Unternehmen, das Teearbeit bietet, bewusst auf die Pflege der Kontakte achtet:
- Als sinnvoll hat es sich hierbei erwiesen, dass der Telearbeiter regelmäßig Präsenzstunden oder -tage im Unternehmen verbringt. Insbesondere Teambesprechungen, Mitarbeitersitzungen und Abstimmungen mit Vorgesetzten eignen sich dafür.
- Regelmäßige (Gruppen-)Treffen und (Team-) Besprechungen in den Räumlichkeiten des Unternehmens verbessern zudem die Koordination der Aufgaben. Die einzelnen Arbeitspakete werden so für alle Beteiligten klar ersichtlich. Missverständnisse und schlechte Koordination lassen sich auf diese Weise effektiv verhindern
Näheres zum Thema Homeoffice und Arbeitssicherheit finden Sie hier.
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