interne Richtlinien Arbeitsschutz
Mitarbeiter müssen über Risiken ihrer Arbeit informiert sein. Nur dann können sie Gefahren rechtzeitig bemerken und richtig reagieren. Deshalb sind Unternehmer und Vorgesetzte verpflichtet, Beschäftigte zu unterweisen (oder unterweisen zu lassen), bevor sie eine Arbeit aufnehmen, und diese Unterweisung regelmäßig zu wiederholen. Doch nur mit Unterstützung „von oben“ werden Sie als SiFa wirklich erfolgreich sein.
Tipp
Weisen Sie im Dialog mit der Geschäftsführung darauf hin, wie wichtig die Vorbildfunktion der Unternehmensleitung ist, und machen Sie konkrete Vorschläge, wie das für Ihr Unternehmen aussehen kann:
Das Engagement der Geschäftsleitung wird deutlich,
- wenn das Unternehmen „Grundsätze zum Arbeitsschutz“ beschließt,
- wenn ein Arbeitsschutzmanagementsystem eingeführt wird,
- wenn Unfallverhütung und Arbeitsschutz bereits in den Stellenausschreibungen erwähnt werden,
- wenn sich das Unternehmen an Wettbewerben wie dem europäischen „Good Practice Award“ oder dem „Deutschen Jugend-Arbeitsschutz-Preis“ beteiligt,
- wenn sicheres Arbeiten gewürdigt wird.
Beispiel
In einer Spedition in Wesseling wurde 5 Jahre unfallfrei gearbeitet. Aus diesem Anlass lud die Unternehmensleitung zu einer kleinen Feierstunde, bei der diese Leistung gewürdigt wurde und die Geschäftsführung sich beim Mitarbeiterteam bedankte. Dazu wurde die lokale Presse eingeladen, die unter der Überschrift „Eine Million Arbeitsstunden ohne Unfall“ auch darüber berichtete. Auch die Fachpresse wurde informiert und griff das Thema auf, so dass die Resonanz sowohl für die einzelnen Mitarbeiter als auch für das Unternehmen insgesamt sehr erfreulich war.
Formulieren Sie firmeneigene Arbeitsschutz-Leitlinien
Hat Ihr Unternehmen noch keine eigenen Leitlinien oder „Grundsätze zum Arbeitsschutz“ entwickelt, ist es einfacher für Sie, wenn Sie das Vorbild anderer Unternehmen als Basis nutzen. Selbstverständlich müssen Sie diese an die Besonderheiten Ihres Unternehmens anpassen.
Beispiel
Firmeninterne Grundsätze zum Arbeitsschutz – Beispiel aus der Industrie (Continental)
„Unsere Verantwortung ist, die Erwartungen der Menschen, die Belange der
Umwelt und die Interessen des Unternehmens in Einklang zu bringen. Umwelt-,
Arbeits-, Gesundheits- und Unternehmensschutz (ESH = Environment, Safety,
Security and Health) sind fester Bestandteil unserer Unternehmenskultur.
- Wir betreiben ein Notfallmanagement zur Vermeidung von Personen-, Sach- und Umweltschäden.
- Wir schulen, informieren und motivieren unsere Mitarbeiter.
- Wir beziehen Vertragspartner, Lieferanten und Kunden in unsere Aktivitäten ein.
- Wir kommunizieren offen über Planungen und Aktivitäten mit Öffentlichkeit, Behörden und Organisationen.
- Wir prüfen ständig unsere Aktivitäten und streben nach kontinuierlicher Verbesserung.
- Alle unsere Mitarbeiter und alle Personen, die im Auftrag unseres Unternehmens arbeiten, sind zur Beachtung dieser ESH-Leitlinien verpflichtet und zur aktiven Mitwirkung
Doch egal wie detailliert die Grundsätze Ihres Unternehmens ausfallen: Wichtig für Ihre Arbeit ist in jedem Fall, dass das Thema Arbeitssicherheit ein fester Bestandteil der Unternehmenskultur wird und so auch öffentlich gemacht wird – z. B. auf der Firmen-Website, im Intranet usw.
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