Diskriminierung von Schwerbehinderten am Arbeitsplatz ist ein ernstes und sensibles Thema, das besondere Aufmerksamkeit und sorgfältiges Handeln erfordert. In Ihrer Rolle als Schwerbehindertenvertretung spielen Sie eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung und dem Schutz Ihrer Kolleginnen und Kollegen. Im Folgenden finden Sie einen Leitfaden, wie Sie effektiv gegen Diskriminierung vorgehen können, sowie ein Musterschreiben an den Arbeitgeber/Dienstherrn.
1. Erkennen von Diskriminierung:
Zunächst ist es wichtig, Anzeichen von Diskriminierung zu erkennen. Diese können subtil sein, wie z.B. wiederholte ungerechtfertigte Kritik, Ausschluss von Meetings oder mangelnde Berücksichtigung bei Beförderungen. Es ist wichtig, auf solche Signale zu achten und sie ernst zu nehmen.
2. Unterstützung und Beratung:
Bieten Sie den betroffenen Personen ein offenes Ohr und vertrauliche Beratung. Hören Sie zu, zeigen Sie Empathie und bestärken Sie sie in ihrem Recht, frei von Diskriminierung zu arbeiten.
3. Sammeln von Beweisen:
Ermutigen Sie die betroffene Person, ein Tagebuch über diskriminierende Vorfälle zu führen. Dokumentieren Sie Daten, Zeiten, beteiligte Personen und die Natur der Vorfälle. Diese Informationen sind wichtig, wenn es darum geht, den Fall anzusprechen.
4. Intervention beim Arbeitgeber/Dienstherrn:
Nehmen Sie Kontakt mit dem Arbeitgeber/Dienstherrn auf, um das Problem zu besprechen. Es ist wichtig, einen konstruktiven und lösungsorientierten Ansatz zu verfolgen. Ein Musterschreiben könnte folgendermaßen aussehen:
Musterschreiben an den Arbeitgeber/Dienstherrn
Betreff: Diskriminierung am Arbeitsplatz
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich wende mich als Schwerbehindertenvertretung an Sie, um ein ernstes Anliegen bezüglich eines unserer Kollegen/Kolleginnen [Name einfügen] zu besprechen. Es gibt glaubhafte Hinweise darauf, dass [Name] wiederholt Diskriminierungen am Arbeitsplatz ausgesetzt ist. Diese Vorfälle umfassen [konkrete Beispiele und Daten einfügen].
Gemäß dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) und der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers/Dienstherrn, ist es unsere gemeinsame Verantwortung, ein diskriminierungsfreies Arbeitsumfeld zu gewährleisten. Wir schlagen vor, gemeinsam Lösungen zu finden, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern und ein inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen.
Wir bitten um ein Treffen, um diese Angelegenheit detailliert zu besprechen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Wir sind überzeugt, dass wir gemeinsam positive Veränderungen herbeiführen können.
Mit freundlichen Grüßen,
[Ihr Name]
Schwerbehindertenvertretung
5. Weiterführende Maßnahmen:
Bleiben Sie nach dem Gespräch mit dem Arbeitgeber/Dienstherrn in Kontakt mit der betroffenen Person und überwachen Sie die Situation. Falls nötig, ziehen Sie externe Beratung oder rechtliche Schritte in Betracht.
Wir hoffen, dass dieser Leitfaden Ihnen hilft, effektiv gegen Diskriminierung am Arbeitsplatz vorzugehen und eine inklusive Arbeitsumgebung zu fördern. Ihre Rolle ist unverzichtbar, um ein gerechtes und unterstützendes Arbeitsumfeld für alle zu schaffen.