Palettensicherheit: Mit diesen 5 Maßnahmen lassen sich gefährliche Unfälle vermeiden
- Juli 200, Steinheim bei Heidenheim: Ein junger Lagerist lagert Paletten ein. Die Palette, die sich in zwei Meter Höhe über ihm befindet, kippt. Die Folge: Schwerste Kopfverletzungen. Möglicherweise lebenslange Folgen. Kurz zuvor in Westfalen: Gleich 3 Arbeitnehmer werden verletzt, als sich zwei Paletten von einem Palettenstapel lösen und abrutschen.
Die entscheidende Frage lautet natürlich: Wie lassen sich solche Unfälle verhindern?
Das hängt vor allem davon ab, wo die Paletten zum Einsatz kommen. So gilt bei Packstationen:
Die wichtigste Maßnahme zum Schutz vor Unfällen durch herab rutschende Pakete ist, einen ausreichenden Sicherheitsabstand zwischen Palettenstapel und den Arbeitsplätzen an der Packstation einzuhalten. Wie groß dieser sein muss, ergibt sich aus der Gefährdungsbeurteilung.
Nächste Maßnahme: Verbindliche maximale Höhe für Palettenstapel vorgeben
Als Richtwert für die Stapelhöhe gilt bei festem und stabilem Ladegut das Verhältnis 6:1 für die Höhe des Stapels zur Schmalseite seiner Grundfläche (= Schlankheit des Stapels)
Beispiel
Eine Vollpalette hat die Maße 0,80 m x 1,20 m x 1,27 m (Breite x Länge x Höhe).
Folge
Damit ist bei 3 Paletten Schluss. Denn wenn 4 dieser Paletten gestapelt würden, ergäbe sich bereits eine Gesamthöhe von 5,08 m. Daraus resultiert eine Schlankheit der Einzelstapel von 5,08:0,80 und somit ein Verhältnis von 6,35:1. Der Richtwert von 6:1 ist überschritten!
Betriebsanweisung und Unterweisung sind das A und O
Erstellen Sie konkrete Anweisungen, die im Rahmen einer Unterweisung vermittelt und in einer klaren Betriebsanweisung festgehalten werden. Dazu könnten (abhängig vom jeweiligen Arbeitsplatz und Arbeitsumfeld) folgende Maßnahmen gehören:
- Nicht mehr als (z.B.) 2 Paletten aufeinander stapeln
- Senkrechte Stapelung mit ausreichender Steifheit der Ladeeinheiten beachten
- Befinden sich Kartons auf den Paletten, müssen Lastverteilungsplatten eingesetzt werden, um die nötige Steifheit zu erzielen (sonst Gefahr durch sich verformenden Karton)
- Im Stapelbereich dürfen sich keine weiteren Personen außer den Staplerfahrern aufhalten.
Lasten ordnungsgemäß und sicher palettieren
In den meisten Betrieben kommen standardisierte Paletten zum Einsatz, da sie sich als gute Lösung für ein effizientes Laden, Stapeln und Transportieren für Waren aller Art durchgesetzt haben. Doch der tägliche Umgang mit Paletten sorgt auf Seiten der „routinierten“ Beschäftigten nicht selten zu einer gewissen Leichtsinnigkeit. Machen Sie deshalb folgende Punkte in Ihren Unterweisungen – und erst Recht in den anlassbezogenen Unterweisungen – zum Gegenstand! Paletten werden, bevor Sie gestapelt werden, daraufhin geprüft, ob sie unbeschädigt und mängelfrei, d. h. ohne gebrochene Bretter, fehlende Klötze, unleserliche Kennzeichnung usw. sind. Beschädigte Paletten werden sofort aussortiert!
Waren werden so auf Paletten verteilt, dass keine Kippgefahr besteht (Schwerpunkt beachten).
- Die Last wird so gesichert, dass sie beim Bewegen der Palette nicht auseinanderfallen kann, z. B. durch Umreifungen oder Schrumpffolien. Ebenso wird geprüft, ob die Last (oder Teile davon) nicht von der Palette abrutschen, abrollen oder abkippen können. Gleiches gilt für den Vorgang des Aufnehmens, Anhebens und Absetzens der Palette, etwa durch Flurförderzeuge, können keine Teile der Last herunterfallen.
- Aufsetzrahmen, Aufsteckgitter für Flachpaletten und andere Hilfsmittel werden ausschließlich so eingesetzt und verwendet, wie vorgesehen.
- Palettenladungen, die bereits schlecht gepackt oder ohne ausreichende Sicherung bei Ihnen ankommen, werden sofort nachträglich gesichert, sofern Mitarbeiter oder weitere Personen wie Besucher und Kunden gefährdet werden. Mögliche Maßnahmen: Umreifungen mit Kunststoff- oder Stahlbändern, Zurrgurten usw
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