Klimaanlagen im Rekordsommer 2020: So werden keine Keim- und Corona-Schleudern daraus
Wenn die Prognosen der Wetterdienste stimmen, wird 2020 ein Rekordsommer. Mit Rekordhitze nämlich. In Betrieben, die ihre Räume mit Klimaanlagen ausgestattet haben, werden diese auf Hochtouren laufen. Doch Klimaanlagen können – so segensreich die im wahrsten Sinne des Wortes abkühlende Wirkung auch ist – ihre Tücken haben. Tücken, aus denen sich ernsthafte Gesundheitsgefahren entwickeln können. Mit Blick auf die gerade zurückliegende Corona-Krise ist das umso brisanter.
Reizhusten, Kopfschmerzen, Infektionen – das sind leider gar nicht so seltene Folgeerscheinungen beim Einsatz von Klimaanalgen. Die Ursache ist fast immer dieselbe: mangelnde Wartung.
Das Prinzip
- Die Luft, die Klimaanlagen in die Räume blasen, wird irgendwo angesaugt und durch ein Kanalsystem gepumpt.
- Je länger die Wege sind, desto mehr kann sich unterwegs ereignen.
Die Folgen
- In den komplexen Kühlsystemen großer Bürogebäude fliegen also Bakterien im Luftstrom mit, Pilze nisten sich an den Filtern ein, und selbst chemischeSchadstoffe finden ihren Weg an den angenehm gekühlten Arbeitsplatz.
- Wer ungünstig sitzt, dem drohen durch die Zugluft außerdem Verspannungen im Nacken, je nach Temperatur auch eine kräftige Erkältung.
Empfehlung
Damit es gar nicht erst so weit kommt, können Sie gegensteuern. Grundlage hierfür bildet die VDI-Richtlinie 6022 „Raumlufttechnik, Raumluftqualität“.
Die Richtlinie beschäftigt sich mit der Hygiene raumlufttechnischer Anlagen und Geräte. Dabei ist das Minimalziel, dass die in den Raum abgegebene Luft nicht schlechter ist als die vom Gerät oder der Anlage angesaugte Luft. Die Raumlufttechnik darf also nicht selbst Quelle von Verunreinigungen sein. Daneben regelt die Richtlinie klar, in welchen Abständen Kontrollen durchgeführt, Filter ausgetauscht und externe Hygieniker hinzugezogen werden müssen.
Wichtig
Gemäß dieser VDI-Richtlinienreihe zur hygienebewussten Planung, Ausführung, Betrieb und Instandhaltung raumlufttechnischer Anlagen, sind Hygieneinspektionen je nach Anlagentyp alle zwei bis drei Jahre durchzuführen – und das dürfen nur nach VDI 6022 geschulte Ingenieure, Meister oder Techniker.
Das gehört zur Inspektion
Zu einer Hygieneinspektion gehört eine
- Begehung der Anlage,
- der Außenluftansaugung und
- der versorgten Räume.
Bei dieser Sichtkontrolle werden alle Bauteile der RLT-Anlage auf Hygienemängel wie sichtbares Keimwachstum, Verschmutzung, Rostbildung, Kalkablagerungen, dauerhafte Feuchteniederschläge und Beschädigungen inspiziert. Bei Anlagen mit Befeuchtung erfolgt zudem eine Kontrolle des Gesamtkeimgehalts an Legionellen.
Wichtig für eine gut funktionierende und keimarm arbeitende RLT-Anlage (Verweis auf RLT-Anlagen) sind die Sauberkeit der Luftleitungen und der Zustand der Filter. Diese müssen regelmäßig ausgewechselt und kontrolliert werden. Da Keime auch vor Oberflächen nicht halt machen, werden die Abströmseite von Heiz-/Kühlregistern und die luftführenden Oberflächen wie der Boden der Kanäle, die Einströmdüse des Zuluftventilators oder der Tropfenabscheider überprüft.
Tipp
Wie die Prüfungen im Einzelnen ablaufen müssen, ist in VDI 6022 Blatt 1 dargestellt. Eine praktische Übersicht hierzu finden Sie unter https://bit.ly/2Lz4OM2
Einen kostenlosen Download einer Checkliste zur Arbeitssicherheit und Corona finden Sie hier.
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