Abstürze, herabfallende und kippende Teile, der beherzte Griff in die Maschine: Die Top 3 der Arbeitsunfälle sind da!
Nun liegen Sie vor: Die aktuellen Zahlen der Unfallversicherung für 2021. Demnach bildeten die Top3 der Vorjahre auch 2021 die absoluten Unfallschwerpunkte. Damit Ihr Betrieb diese Statistik nicht unfreiwillig ergänzt, haben wir die wichtigsten Maßnahmen für Sie zusammengefasst.
Sturzunfälle passieren nicht zufällig
Sie haben Ursachen. Und damit meine ich nicht die Schwerkraft, die uns nach unten zieht. Ich meine jene Ereignisse, die dazu führen, dass die Schwerkraft ihr Werk verbringen kann. Schutz bietet Ihr Blick bei der nächsten Betriebsbegehung. Und zwar Ihr Blick auf …
… die Arbeitsorganisation:
Unfallauslöser sind hier sehr häufig fehlende Maschinenwartung, Mängel bei Sauberkeit und
Ordnung. Gibt es Auffälligkeiten?
… auf die technische Umgebung:
Gab es im letzten Jahr technisches Versagen von Maschinen, Anlagen, Bauteilen, z. B. aufgrund fehlender Wartung? Stimmen die Abstände zwischen den Maschinen. Sind Steighilfen ausreichend gepflegt und gewartet? Werden defekte Teile konsequent aussortiert?
… auf das persönliche Verhalten möglicher Unfallopfer, z. B. durch Missachtung von Sicherheitsvorschriften:
Fehlende Arbeitsschutzmaßnahmen wie Betriebsanweisungen und -Unterweisungen.
Tipp
Betrachten Sie bei einer Betriebsbegehung stets alle Arbeitsplätze im Hinblick auf eine Sturzgefahr. Versuchen Sie, alle unplanmäßigen Situationen einzubeziehen, z. B.:
- An welchen Maschinen oder Anlagen kann es zu Störungen kommen, zu deren Behebung ein Heraufklettern notwendig ist?
- Gibt es für diese Fälle konkrete Anweisungen zum sicherheitsgerechten Vorgehen (maschinenstillstand, Schutz vor Wiedereinschalten, PSA, Auf- und Abstiegswege usw.)?
- Haben die Beschäftigten konkrete Anweisungen, wie sie sich verhalten sollen, wenn z. B. ein Werkstück klemmt, ein Stapler verhakt, in einem hohen regal etwas verrutscht?
- gibt es erhöhte (und damit sturzgefährdete) Stellen, und können Sie ausschließen, dass Beschäftigte niemals einen Grund finden, dort heraufzuklettern?
- Wo können Sie durch konsequente zutritts- bzw. Aufstiegsverbote, Warnhinweise, Absperrungen usw. verhindern, dass sich Beschäftigte Sturzgefahren aussetzen?
- wo könnten Sie durch Anbringen eines Handlaufs, eines Geländers, eines Auffangnetzes etc. das Sturzrisiko senken?
- Sind gefährliche Verhaltensweisen bereits strikt verboten – oder muss hier nachgebessert werden (wie etwa auf einen Stapler zu klettern oder aus einer Baggerschaufel heraus zu arbeiten).
Mit Blick auf Gefahren durch herabkippende Lasten
Machen Sie es sich zur lieben Gewohnheit, bei wirklich jedem Gang durch den Betrieb, die Hallen, die Werkstätten etc. einen Blick auf alle auftretenden mechanischen Gefährdungen, z. B. Quetschgefahren oder Gefahren durch herabstürzende Gegenstände zu werfen. Denken Sie dabei auch an „besondere“ Betriebszustände wie etwa Instandhaltungsarbeiten, bei denen Schutzvorrichtungen außer Kraft gesetzt werden müssen.
Im Grunde ist jeder Weg, den Sie im Unternehmen machen, eine Betriebsbegehung light! Das heißt auch: Wenn Sie etwas beobachten, bewerten Sie diese Gefährdungen sofort. Zum Beispiel:
Werden an Quetschstellen z. B. die in den Sicherheitsnormen festgelegten Mindestabstände eingehalten? Können die Beschäftigten die Gefahr leicht erkennen und ihr ausweichen?
Es ist gerade hier der stete Tropfen, der nicht den Stein höhlt, sondern der die Sicherheit, das entscheidende Mehr an Sicherheit ausmacht.
Last, not least
Beim Öffnen von Lkw-Laderäumen kommt es durch plötzlich aufspringende Türen und herabstürzende Ladung immer wieder zu schweren Unfällen. Schauen Sie sich auch hier unauffällig, aber konsequent das Alltagsgeschehen im Betrieb Beispiel:
Laderaumtüren, an denen etwa durch Schüttgüter Ladungsdruck an- liegen kann, sollten daher von einem seitlichen Standort aus entriegelt werden können. Das ist etwa bei Schubbodenaufliegern der Fall, mit denen sich Getreide, Sand und ähnliche Güter sicher entladen lassen.Um den Fahrer beim Öffnen der Hecktüren zu schützen, werden aber auch an anderen Aufliegern zusätzliche Sicherungen verbaut, in erster Linie pneumatisch betriebene Riegel oder Haken. Die Türen öffnen sich erst dann, wenn der Fahrer den seitlich angebrachten Schalter für den pneumatischen Haken betätigt. Der neben dem Fahrzeug stehende Fahrer ist dabei in Sicherheit.
Gibt es solche Möglichkeiten? Wenn nein, machen Sie sich stark dafür. Damit Ihr Unternehmen nicht zu einem traurigen Fall für die Statistik wird!
Näheres zum Thema häufige Arbeitsunfälle finden Sie hier.
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