Ob Mittagspause oder bei der Arbeit im Freien: Schützen Sie Ihre Mitarbeiter vor gefährlichen Zeckenstichen
Frage: „Einige unserer Mitarbeiter verrichten ab sofort wieder vermehrt Arbeit im Freien. Nachdem letztes Jahr ein Kollege wegen eines Zeckenstiches Borreliose entwickelt hat, wollten wir in diesem Jahr rechtzeitig alle Beschäftigten über Zecken und Schutzmaßnahmen informieren. Haben Sie da ein paar Tipps für mich?“
Antwort: Ja, das habe ich. Die kleinen Plagegeister ärgern nicht nur Tiere, sondern auch uns Menschen. Und durch den Klimawandel und die damit verbundenen immer wärmer werdenden Winter, sind auch Zecken vermehrt aktiv. Gefährlich sind vor allem die Krankheiten, die Zecken durch den Stich in die Haut verursachen können: Borreliose (wie bei Ihrem Kollegen) und FSME.
Das Problem: Nur gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) kann man sich impfen lassen. FSME (verursacht durch ein Virus) wird häufig in Süddeutschland beobachtet. 5 % der Zecken tragen das FSME-Virus in sich. Ihre Mitarbeiter sollten auf grippeähnliche Beschwerden 1 bis 3 Wochen nach einem Stich achten.
Ist die Krankheit einmal ausgebrochen, kann sie nur symptomatisch behandelt werden. Wird nicht gehandelt, kann es zu erneutem Fieber kommen und sich im schlimmsten Fall eine Hirnhautentzündung entwickeln. Die Krankheit kann bis zu Bewusstseinsstörungen und Tod führen. Es ist deshalb sehr wichtig, dass Ihre Kollegen den Arzt bei unklaren Symptomen über einen möglichen Zeckenstich informieren.
Gegen Borreliose (verursacht durch Bakterien) gibt es keine Impfung. Allerdings kann sie mit Antibiotika behandelt werden. Weisen Sie Ihre Kollegen darauf hin, dass sie bei einer eventuell auftretenden Hautrötung rund um die Einstichstelle (nach 5 bis 10 Tagen) unbedingt einen Arzt aufsuchen. Denn im schlimmsten Fall kann es sogar Monate oder Jahre später noch zu Symptomen wie Gelenkschwellungen oder Beschwerden des Nervensystems kommen.
Thema „Zecken-Schutzmaßnahmen“ für Ihre Unterweisung
Damit die Beschäftigten alle Vorsichtsmaßnahmen einhalten, geben Sie Ihnen in der Unterweisung am besten folgende Regeln an die Hand:
- Bei Arbeit im Freien immer Schutzkleidung tragen: Lange Hosen, langärmelige Kleidung und Kopfbedeckung. Auf helle Kleidung achten, da die Zecken darauf besser gesichtet werden können.
- Nach dem Aufenthalt im Freien oder nach Feierabend den ganzen Körper nach Zecken absuchen. Die Sauger setzen sich häufig in Achselhöhle, Kniekehle oder Nacken/Haaransatz fest.
- Vor dem Aufenthalt im Freien Kleidung und unbedeckte Körperteile mit Zeckenschutzspray einsprühen. Achtung: Die Wirkung hält meist nur wenige Stunden an.
- Hat sich eine Zecke in die Haut eingesaugt, so schnell wie möglich entfernen. Kein Öl, Klebstoff etc. verwenden. Dadurch gelangt noch mehr Speichel in die Blutbahn. Zecke mit einem speziellen Zeckenentferner oder einer Pinzette bearbeiten. Dazu die Zecke ganz vorne an der Einstichstelle mit einer Zeckenzange oder der Pinzette festhalten und dann vorsichtig herausziehen. Nicht reißen oder wegziehen, sonst bleibt der Kopf stecken. Danach Einstichstelle desinfizieren. Wenn die Zeckenentfernung missglückt, am besten einen Arzt aufsuchen.
- Die Einstichstelle über 4 Wochen lang beobachten, da sich dann immer noch Hautrötungen zeigen können. Wenn das der Fall ist, sofort zum Arzt. Das gilt auch, wenn Fieber oder Schüttelfrost einige Tage nach dem Stich auftreten.
Am besten sprechen Sie mit Ihrem Arbeitgeber über die Möglichkeit, jedem Mitarbeiter eine Zeckenkarte oder Zeckenzange mitzugeben (aus Papier oder Plastik etc., erhältlich in Apotheken und Drogeriemärkten). So können sich die Mitarbeiter jederzeit schützen und fallen wegen möglicher Erkrankungen durch Zeckenstiche nicht aus.
Näheres zum Thema Zecken Unterweisung finden Sie hier.
Sofortige Antworten auf alle Fragen zum Thema Arbeitssicherheit finden Sie hier. Bei Arbeitssicherheit heute finden Sie alle aktuellen Entwicklungen die Sie für Sie als Fachkraft für Arbeitssicherheit notwendig sind kompakt dargestellt. Mit vielen Hilfen, Checklisten, Betriebsvereinbarungen und Mustern. Direkt umsetzbar in die Praxis. Von Praktikern für Praktiker. Klicken Sie hier, um noch heute Ihren kostenlosen Gratistest zu starten und Sie werden sehen wie groß die Hilfe ist, die Arbeitssicherheit heute Ihnen geben wird.