So verhindern Sie das Risiko einer Staubexplosion in Ihrem Betrieb
Erst kürzlich schwebte über ganz Deutschland eine riesengroße Sandwolke aus der Sahara. Ein Phänomen, das offensichtlich immer häufiger auftritt. Den braunen Sand gemischt mit Staub konnte man tagelang auf Straßen und in Innenbereichen sehen. Wenn nun statt Sand brennbarerer Staub in der Luft gewesen wäre, hätte es in Verbindung mit Sauerstoff zu einer Staubexplosion kommen können. Welche Voraussetzungen wichtig sind und wie Sie die Mitarbeiter vor möglichen Staubexplosionen verhindern, lesen Sie im folgenden Beitrag.
Was Staubexplosionen auslöst
Dazu braucht es nur Luftsauerstoff, Zündquelle und ein brennbarer Stoff in einem Behälter. Das sind die Zutaten, die die Voraussetzungen für eine mögliche Staubexplosion schaffen können. Brennbare Stoffe gibt es in Hülle und Fülle. Zum Beispiel in Form von aufgewirbeltem Holzstaub, Mehl usw. Und auch Zündquellen sind reichlich vorhanden: Elektrische Anlagen, statische Aufladung, mechanische Förderquellen, die Funkenschlag erzeugen können.
Die besondere Gefahr bei Staubexplosionen: Es werden innerhalb kürzester Zeit sehr große Energiemengen freigesetzt. Entsprechend heftig sind die Auswirkungen.
Das gehört in Ihre Gefährdungsbeurteilung
In Ihrer Gefährdungsbeurteilung geht es darum, dass Sie die unterschiedlichen Aspekte, die mit diesem Thema verbunden sind, berücksichtigen. Denken Sie unbedingt an:
- die Konzentrationsverhältnisse vorhandener oder auftretender staubförmiger Substanzen,
- die geeigneten Schutzmaßnahmen,
- mögliche Zündgefahren und
- Ereignisse wie Wartung, Reparatur oder Reinigungsarbeiten.
Denken Sie daran, dass alle betrieblichen Prozesse und Verfahren, bei denen in großen Mengen Staub entstehen kann, gefährdet sind. Dazu zählen auch Werkzeugmaschinen sowie Abscheider, Entstaubungsanlagen, Silos, Lager oder Mischer.
Maßnahmen gegen eine Staubexplosion
Am wirkungsvollsten ist es, wenn Sie die Gefahr bereits bei der Grundvoraussetzung eliminieren. Den Faktor Sauerstoff können Sie in der Praxis nicht vermeiden. Und alle Zündquellen sicher zu beseitigen, ist ebenfalls unrealistisch. Es bleibt also der Staub selbst. Wenn Sie den Staub sofort bei der Entstehung absaugen oder binden, ist die Gefahr der Staubexplosion sicher ausgeschlossen.
Dimensionieren Sie die Absaugsysteme unbedingt so stark, dass sich innerhalb der Absaugung kein zündfähiges Gemisch bilden kann. Diese Voraussetzung können Sie nur mit einem Fachplaner lösen. Denn dabei spielen sehr viele individuelle Faktoren eine Rolle. Es darf sich z. B. in keinem Bereich der Absaugung der Staub verdichten oder es muss in diesen Bereichen eine Zündquelle ausgeschlossen werden können.
Vorgehen bei Staubansammlungen
Ein häufiger Irrglaube ist die Annahme, die Vermischung von feinem Staub mit groben Partikeln würde die Explosionsgefahr verhindern. Schon ein Anteil von 10 % feinen, explosionsfähigen Staubpartikeln im Gesamtstaub kann zu einer Explosion führen. Falls es zu größeren Staubansammlungen gekommen ist, wirbeln sie den Staub nicht auf, sondern entfernen Sie ihn zunächst durch Abtragen (z. B. Kehrblech und Handfeger) oder Absaugen.
Moderne Filteranlagen verfügen über automatische Abreinigungssysteme, um den Druckverlust zu minimieren. Gerade während dieser Abreinigung kann ein explosionsfähiges Staub-Luft-Gemisch im Filtergehäuse entstehen. Die Lösung: Druckentlastung des Filters im Außenbereich über Berstscheiben. Im Falle einer Explosion außerhalb von Gebäuden öffnen Berstscheiben und
entlasten die Explosionsflamme und den Explosionsdruck in die Umgebung. Notwendig sind hierzu ausreichend große Sicherheitsbereiche, die weder bebaut noch befahren oder begangen werden dürfen.
Achtung!
Bei Anlagen innerhalb von Gebäuden sind Berstscheiben zur Druckentlastung nicht geeignet, da kein ausreichend großer Sicherheitsbereich zum Entlasten der austretenden Stäube und Flammen vorhanden ist. Hier empfehlen sich Abblasekanäle (Entlastungskanäle). Dabei wird die sich ausbreitende Explosion über Kanäle nach Außen geleitet
Näheres zu den 10 goldenen Regeln zur Staubbekämpfung finden Sie hier.
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