Pausenzeiten Take a break im Homeoffice oder am Arbeitsplatz: So wichtig ist die Einhaltung von Pausenzeiten
Noch immer sind zahlreiche Arbeitnehmer in den Homeoffices oder wechseln sich mit den Kollegen am Arbeitsplatz in Form von Desk-Sharing etc. ab. Aber wie steht es eigentlich um die Einhaltung der Pausenzeiten an den (Homeoffice-)Arbeitsplätzen? Sie als Fachkraft für Arbeitssicherheit sollten dies kritisch beäugen, denn eine Dauerbelastung ohne erholsame Pausen erschöpft die Mitarbeiter und führt zu Stress, Nervosität, Fehlern und schlechten Arbeitsergebnissen.
Doch noch immer schaffen es mehr als 2/3 aller Arbeitnehmer nicht, in der Pause die Arbeit auch tatsächlich zu unterbrechen. Die Gründe dafür sind vielfältig: zu viele Aufgaben, Verantwortung gegenüber anderen Kollegen oder ein Pausenverbot vonseiten des Arbeitgebers. Allerdings: Pausenzeiten sind durch das Arbeitszeitgesetz ArbZG geregelt und damit Pflicht. Dass bedeutet, Ihr Arbeitgeber muss den Mitarbeitern die gesetzlich vorgeschrieben Erholungspause gewähren.
Abweichungen sind nach § 7 ArbzG möglich. Allerdings müssen diese im Tarifvertrag oder der Betriebsvereinbarung festgelegt sein. Außerdem muss bei festgelegten kürzeren Ruhepausen ein Ausgleich gegeben sein, z. B. durch häufigere Arbeitsunterbrechungen:
- Bei einer Arbeitszeit von mehr als 6 Stunden beträgt die Pause mindestens 30 Minuten, bei mehr als 9 Stunden 45 Minuten.
- Die Ruhepause lässt sich in Zeitabschnitte von mindestens 15 Minuten teilen.
- Beträgt die Pause weniger als 15 Minuten, handelt es sich um eine Arbeitsunterbrechung, die zur Arbeitszeit zählt.
- In einem Zeitraum von 7 Tagen ist eine 24-stündige Ruhezeit einzuhalten.
- Es ist eine Mindestruhe von ununterbrochenen 11 Stunden pro 24-Stunden-Zeitraum einzuhalten,
- Bei Jugendlichen gelten längere Arbeitspausen: ab 4,5 Stunden Arbeitszeit 30 Minuten Pause, bei mehr als 6 Stunden 60 Minuten Pause
Fordern Sie Ihren Arbeitgeber im Hinblick auf das Arbeitszeitgesetz und seiner Fürsorgepflicht ausdrücklich dazu auf, die Mitarbeiter zu Pausen regelrecht zu verpflichten. Besonders bei den Homeoffice-Workern dürfte das gut ankommen. Denn häufig haben sie ein schlechtes Gewissen, wenn sie sich mal vom PC wegbewegen und keine regulären Pausen machen. Weisen Sie Ihren Arbeitgeber auf die Gefahren hin, wenn die Beschäftigten länger die Pausenzeiten nur kurz einhalten oder langfristig gar keine Pausen machen:
- Erleiden Beschäftigte einen Arbeitsunfall aufgrund von Übermüdung oder Erschöpfung werfen die Arbeitsschutzbehörden und Berufsgenossenschaften einen genauen Blick auf die Arbeits- (und Pausen-)zeiten der Kollegen.
- Wurden keine Pausen gemacht oder Pausenzeiten unterbunden, fordern die Berufsgenossenschaften die Kosten zur Wiederherstellung der Gesundheit Ihrer Beschäftigten vom Arbeitgeber zurück. Und: Behörden können sogar ein Strafverfahren einleiten.
Damit sich alle an die im Betrieb festgelegten Pausenzeiten halten, sollten Sie in Ihrer nächsten Unterweisung auch auf die Einhaltung der vorgeschrieben Pausenzeiten im Homeoffice „drängen“. Mit einigen Tipps, an die sich alle zu halten haben, kann das gut klappen. Die folgende Übersicht gibt Ihnen dazu einige Punkte vor, wie Homeoffice-Pausen erholsam gestaltet werden können und wie sich alle im Unternehmen darauf einstellen können:
Übersicht: Gesunde Pausengestaltung im Homeoffice
Homeoffice | Die Pausenzeiten, die im Betrieb gelten, sind auch für das Homeoffice gültig. In dieser Zeit sollte geklärt sein, dass keine Anrufe etc. weitergeleitet werden. |
Telefon- und Videokonferenzen | Die Online-Besprechungen sollten einige Minuten vor Pausenbeginne beendet werden. |
Erholung suchen | Regen Sie Ihre Mitarbeiter dazu an, dass Sie während der Pausen ihren Arbeitsplatz verlassen und einen anderen Ort wählen, der Abwechslung bietet.
Auch gut: Meditation oder ein kurzes Sportprogramm wie Yoga oder zügiges Spazierengehen bis zum nächsten Videoanruf. |
Pausenvorbereitung | Für eine erholsame Homeoffice-Pause sollten die Beschäftigten sich schon am Vorabend Gedanken machen, was sie machen, z. B. Essen vorbereiten oder Küche aufräumen. Alles, was in der Pausenzeit erledigt werden muss, hilft der Erholung wenig. |
Geräte aus Pause schalten | Weisen Sie Ihre Kollegen darauf hin, dass in den Pausen auch eine digitale Pause herrschen sollte. Das heißt: Diensttelefon umstellen, Handys ausschalten usw. So kann sich eine deutlich bessere Erholung einstellen. |
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