Arbeitssicherheit im Außendienst
Sicher unterwegs im Außendienst: Darauf kommt es aus Sicht des Arbeitsschutzes an
Nachdem das Thema während der Corona-Krise immer mehr zum Thema „Home-Office“ und „Innendienst“ geworden ist, drängt das Thema nun langsam aber sicher wieder stärker in den Vordergrund. Worauf Sie als Fachkraft für Arbeitssicherheit dabei besonders achten müssen, erfahren Sie im folgenden Beitrag.
Nachdem der Außendienst wieder mehr im Straßenverkehr unterwegs ist, steigt das Unfallrisiko ebenfalls an. Wie hoch das ist, zeigen unter anderem die Zahlen der Berufsgenossenschaften: 309 Personen starben im Jahr 2019 bei Unfällen im Straßenverkehr. Die Zahlen gehen zwar kontinuierlich zurück – und doch ist jeder Tote einer zu viel.
Allerdings werden die Sicherheitssysteme in Neuwagen immer besser und autonomes Fahren könnte das Sicherungssystem der Zukunft sein. Doch noch ist jeder Mitarbeiter für seine eigene Sicherheit beim Fahren verantwortlich. Und auch Ihr Unternehmen kann einiges dazu tun, damit die Außendienstler wieder sicher zurückkehren:
- Fahrzeugausstattung
Sorgen Sie dafür, dass im Außendienst nur Fahrzeuge zum Einsatz kommen, die die beste Ausstattung an Sicherheitssystemen haben. Weil die Mitarbeiter die meiste Zeit im Auto verbringen, ist es hier besonders wichtig, die Fahrzeuge absolut sicher auszustatten. So lassen sich mögliche Verletzungsrisiken durch Unfälle reduzieren oder gänzlich verhindern.
Zur Ausstattung zählen z. B: Assistenzsysteme, Navigation, Freisprecheinrichtung, Handyablage, fest verbauter Notrufknopf im Fahrzeug, Verbindung von 2 Handys usw.
- Sicherheit im Kofferraum
Der Kofferraum wird voll beladen bevor es auf den Weg zum Kunden geht. Doch ist Ihnen bekannt, welches Rückhaltevolumen die Kofferraumabdeckung oder das Trennnetz zum Fahrgastraum besitzen? Dazu bekommen Sie noch nicht einmal vom Hersteller eine garantierte Auskunft.
Das bedeutet für Sie: Sorgen Sie dafür, dass für Transportmaterialien wie Gepäck, Kataloge, Produkte etc. geeignete (fest verbaute) Ausstattung im Kofferraum vorhanden ist.
Tipp
Kontaktieren Sie einen Fahrzeugausstatter für Innenausbauten und informieren Sie sich dort über Ausstattung Ihrer Pkws wie rutschfeste Unterlagen, Sortiersysteme zur Festinstallation, festinstallierte Zurrnetze etc.
Wichtig: Denken Sie auch an eine Warnweste pro Sitz, die offen bei den Sitzen gelagert werden. Und: Legen Sie die Plätze fest, wo sich im Fahrzeug Warndreieck und Verbandskasten befinden.
- Psychische Belastung
Nicht jeder Mensch ist zum Außendienst oder zum Job „auf der Straße“ geboren. Hier ist ein prüfendes Auge wichtig. Denn einige Punkte im Alltag können durchaus zu psychischen Belastungen führen. Sei es Termin -oder Zeitdruck, Anhäufung von Überstunden, Distanz zum Unternehmen, Erwartungshaltungen etc.
Die persönliche Eignung für den Außendienst steht damit im Vordergrund und sollte vor Tätigkeitsaufnahme festgestellt werden.
- Fahrerlaubnis vorhanden?
Es hört sich zwar simpel an, aber es kommt immer wieder vor, dass sich Mitarbeiter mit dem Auto auf den Weg machen, die derzeit gar keine gültige Fahrerlaubnis haben.
Kontrollieren Sie daher in regelmäßigen Abständen das Vorhandensein eines Führerscheins.
- Unterweisung des Außendienstes
Die Mitarbeiter sollten vor Fahrtantritt konkret unterwiesen werden. Nur so können Sie sicher gehen, dass sich die Kollegen sicherheitsbewusst auf dem Weg verhalten. Was Ihre Unterweisung alles enthalten sollte, zeigt Ihnen die folgende Übersicht:
Checkliste für Ihre Unterweisung: Das sollten Sie mit Ihren Mitarbeiter im Außendienst klären
Diese Punkte sollte Sie in Ihrer Unterweisung ansprechen: | OK? |
1. Die Fahrzeuge sind schnee- und eisfrei zu halten, z. B. auf Dach, Scheibe, Motorhaube, Licht, Blinker) | |
2. Die Anschnallpflicht muss beachtet werden. | |
3. Die Fahrer müssen vor und nach der Fahrt das Fahrzeug auf Sicherheitsmängel prüfen und ggf. Mängel sofort melden. | |
4. Die Richtlinien des Kfz-Vertrags müssen beachtet werden. | |
5. Die Winterreifen werden von Oktober bis Ostern (O bis O-Regelung) getragen. | |
6. Die Fahrer sind über die Pausen-, Lenk- und Ruhezeiten informiert. | |
7. Eine ergonomische Sitzposition ist gewährleistet durch richtig eingestellte Sitze, Rückenlehne, Kopfstützen etc. | |
8. Der Fahrstil muss den Witterungsverhältnissen angepasst sein (vorausschauend, vorhersehbar, defensiv). | |
9. Ladung formschlüssig transportieren. Evtl. festinstallierte Systeme verwenden etc. | |
10. Kein Telefonieren während der Fahrt. Nur mit Freisprecheinrichtung. Und: Keine Headsets während der Fahrt. | |
11. Fahrstil der | |
12. Keine ablenkenden Tätigkeiten während der Fahrt wie Eintippen ins Navigationssystem etc. | |
13. Bei Müdigkeit den nächsten Parkplatz anfahren. Ausruhen oder Schlafen etc. | |
14. Richtiges Verhalten bei Unfällen (Warnweste, Aussteigen verkehrsabgewandte Seite, Warndreieck korrekt aufstellen etc.) |
Näheres zum Thema Unterweisung finden Sie hier.
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